The Mediterranean Mirror - Cultural Contacts in the Mediterranean Sea between 1200 and 750 B.C.

Der Mittelmeerraum war während der Antike schon ein Raum, in dem die ansässigen Kulturen Kontakt miteinander pflegten und sich wechselseitig beeinflussten, was zur Folge hatte, dass kulturelle Entwicklungen, wenn sie auch zeitlich versetzt stattfanden, im Großen und Ganzen doch gemeinsam vonstatten gingen. Am Ende der Bronzezeit veränderte sich der Mittelmeerraum mit seinen vielfältigen Kulturlandschaften tiefgreifend: Es kam zum Zusammenbruch des internationalen Handelsnetzes, zu Provinzialisierung, in einigen Gebieten auch zum Zusammenbruch des politischen Systems, mitunter sogar zu Migrationen. Die Ursachen, dieser mehr oder weniger radikalen, jedoch im gesamten Mittelmeerraum spürbaren Entwicklung liegen nach wie vor weitgehend im Dunkeln. Insbesondere ist offen, welche Gruppen jeweils hinter dieser Entwicklung standen. Im 11. und 10. Jahrhundert v. Chr. lassen sich in vielen Regionen Entwicklungen fassen, die einen neuerlichen Aufschwung markieren, an dem nun vor allem kleinere politische Einheiten Anteil haben. Die Levante, Zypern, die Ägäis und die Apenninenhalbinsel sind betroffen. Diese Prozesse scheinen zwar vor allem innere Ursachen zu haben, sind aber auch den sich etablierenden kulturellen Kontrakten mit den übrigen Regionen des Mittelmeerraumes zu verdanken. Diesen Kontakten in Einzelfällen nachzuspüren und damit dazu beizutragen, die Entstehung der eisenzeitlichen Kulturen des Mittelmeerraumes besser zu verstehen, ist Aufgabe der geplanten Konferenz.     

Aus der Weiträumigkeit des Untersuchungsgebietes, das sich von der Levante bis zur Iberischen Halbinsel bzw. an den Atlantik erstreckt, ergibt sich, dass die genannte Fragestellung nur von Vertretern mehrerer archäologischer Fachdisziplinen beantwortet werden kann. Insbesondere die Fächer Vor- und Frühgeschichte, Vorderasiatische Archäologie, Biblische Archäologie, Ägyptologie und Klassische Archäologie sind beteiligt.

Die Forschungen der letzten Jahre haben in den betreffenden Gebieten vermehrt Einsicht in die Entwicklungen des 11. und 10. Jahrhunderts v. Chr. gegeben. Diese wurden aber vor allem als interne Entwicklungen beschrieben. Der Anteil, den gerade auswärtige Kontakte, die vielerorts als Katalysatoren gedient haben mochten, an den lokalen Entwicklungen hatten – H. G. Niemeyer sprach im Hinblick auf diese und die nachfolgenden Jahrhunderte sogar von der ersten Globalisierung -, ist hingegen vielfach noch kaum bekannt. Hier möchte die geplante Konferenz ansetzen und mit ihren Beiträgen, die auch theoretische Überlegungen zu Systemkollaps, Aspekten von Peripherie und Zentrum sowie die Ansätze der postkolonialen Studien umfassen, dem Fortgang der Forschung neue Impulse verleihen.

 

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The Mediterranean Mirror - Conference 2012

 

Kontakt:
Dr. Andrea Babbi
Zentrum für Altertumswissenschaften
Institut für Ur- und Frühgeschichte
und Vorderasiatische Archäologie
der Universität Heidelberg
Marstallhof 4
69117 Heidelberg
Telefon: +49 (0) 6221 54 2540
E-Mail:
babbi@uni-heidelberg.de

Simone Mühl, M. A.
E-Mail: Simone.Muehl@vaa.fak12.uni-muenchen.de

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Letzte Änderung: 11.07.2012
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