Bilder des Zivilisationsbruchs zwischen Ost und West. Die Ikonografie von Auschwitz und Hiroshima in den Künsten und der Publizistik Osteuropas

Ziel der interdisziplinären Tagung „Bilder des Zivilisationsbruchs zwischen Ost und West. Die Ikonographie von Auschwitz und Hiroshima in den Künsten und der Publizistik Osteuropas“ ist die Erforschung der Bildlichkeit und der auffallend asymmetrischen ideologischen Deutung des Holocaust und des Atom­bom­benabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki im sozialistischen Osteuropa, und zwar im Vergleich sowohl mit dem west­lichen wie mit dem japanischen Kulturraum. Dazu soll besonders über die folgenden Fragen Aufschluss gewonnen werden: 1. Inwieweit kam es in den Künsten und der Publizistik Osteuropas überhaupt zu einem Zusammendenken von Holocaust und Hiroshima? 2. Welche Funktion erfüllte ein solches Zusammendenken hier gegebenenfalls? 3. Wie unterschied sich der Umgang mit beiden Ereignissen zwischen der offiziellen Kultur der osteuropäischen Länder und deren semi- bzw. inoffizieller Kultur? 4. Lässt sich eine osteuropäische Spezifik der Bilder und Deutungen von Holo­caust und Hiroshima erkennen und/oder findet eine Fluktuation der Bilder und Deutungen zwischen dem westlichen, dem japanischen und dem osteuropäischen Kulturraum statt? Indem die Tagung die Verwendung beider „Ikonen“ der Massenvernichtung – die im Westen gleichermaßen als „Zivilisationsbruch“ und „Epocheneinschnitt“ gesehen werden – im osteuropäischen Raum erhellt und sowohl in östlicher wie westlicher Richtung kontrastiert, will sie eine diffe­ren­zierte Wahrnehmung der visual culture zwischen kultur­­raum­spezifischen Deutungs­mustern und kultur­raum­übergreifenden Fluktuations­er­schei­nungen befördern und einen Beitrag zum Diskurs um eine Globalisierung der Erinnerungs­kultur leisten.

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Letzte Änderung: 23.05.2018
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