Konstantinopel und Jerusalem

Die Tagung möchte versuchen, in diachroner und komparativer Herangehensweise das Verhältnis von Konstantinopel und Jerusalem als zwei der wichtigsten Zentren der spätantiken Welt zu untersuchen, wobei der Betrachtungszeitraum durch den Beginn der Alleinherrschaft von Kaiser Konstantin (324) einerseits und das Ende der umayyadischen Herrschaft (750) andererseits eingegrenzt wird. Beziehungstheoretische Fragen um Abhängigkeit oder gegenseitige Beeinflussung beider Städte sollten Antworten aus der politischen, gesellschaftlichen und religiösen Geschichte ebenso wie der Archäologie und der Kunstgeschichte hervorrufen. So möchte die Tagung etwa ergründen, welche Rolle der Kult um Reliquien und Heilige Orte in den beiden Städten einnahm, wie sich die unterschiedliche Zusammensetzung der Bevölkerungsstruktur oder die Nähe (bzw. Ferne) zum Kaiser auf Stadtgeschichte und -form auswirkten, oder welche Bedeutung die jeweiligen Patriarchate auf die christologischen Streitigkeiten des fünften und sechsten Jahrhunderts hatten. Darüber hinaus soll auch betrachtet werden, wie sich der wechselseitige Einfluss der Städte nach der arabischen Eroberung Jerusalems (638) veränderte; mögliche Fragestellungen bietet hier die ›Konkurrenz‹ neuer islamischer Bauten zu bestehenden christlichen Monumenten, aber auch die Frage, inwiefern Konstantinopel, als das ›Neue Rom‹, auch zugleich zu einem ›Neuen Jerusalem‹ stilisiert wurde. Die Tagung richtet sich vor allem an angehende Wissenschaftler und will einen internationalen wissenschaftlichen Austausch entstehen lassen.


Kontakt:
Prof. Kai Trampedach
Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik
Marstallhof 4
69117 Heidelberg
Telefon: +49 (0)6221 54 2232
kai.trampedach@zaw.uni-heidelberg.de

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Letzte Änderung: 31.10.2011
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