Altorientalisches in den Historien Herodots

Im Rahmen der diesjährigen Margarete Häcker-Lecture wird erstmals ein neues Modell umgesetzt, das eines ganztägigen Margarete Häcker-Workshop im Anschluß zum Festvortrag von Prof. Dr. Robert Rollinger (Helsinki/Innsbruck) vorsieht. Auf diese Weise soll allen Mitgliedern des ZAW, im Besonderen den Nachwuchswissenschaftlern, die Möglichkeit geboten werden, mit dem Gastredner in Diskussion und Austausch zu treten. Der Workshop orientiert sich thematisch daher am Festvortrag mit dem bewußt weit gefassten Titel „Altorientalisches bei Herodot“. Robert Rollinger möchte hierfür nicht nur untersuchen, was an ‚Altorientalischem‘ bei Herodot zu finden ist. Viel wichtiger ist, diese nicht-griechischen Substrate auf ihre ‚Originale‘ zurückzuführen, in ihrem ‚altorientalischen‘ Kontext zu verorten und aus diesem heraus zu verstehen. Ein weiterer wichtiger Schritt für den Workshop soll darüber hinaus die Frage sein, auf welche Weise diese östlichen Informationen zu Herodot gelangten, über welche Vermittler sie transportiert worden sein könnten und wie sie gegebenenfalls verfälscht wurden. Entsprechend muß jedoch auch gefragt werden, aus welcher Motivation heraus Herodot auf orientalische Informationen zu­rückgreift, warum und wie er sie in sein Werk einbaut, v.a. aber ob seine Verwendung, die (sprachlichen wie inhaltlichen) Verzerrungen oder gar falschen Darstellungen bewußt vorge­nommen und seinem literarischen Gesamtkonzept geschuldet sind. In diesem Sinne sollen die Beiträge zu dem Workshop nicht allein nur ‚altorientalische’ Spuren herausarbeiten, sondern durch die Verortung in ihrem jeweiligen kulturellen Kontext das eigentliche, indigene Verständnis dem Herodots gegenüberstellen sowie die Formen und den Weg der Veränderung zu rekonstruieren versuchen, um daraus die literarische Einbettung in Herodots Werk zu verstehen.

 

Kontakt/contact:

Prof. Dr. Stephan Westphalen
Universität Heidelberg  /Heidelberg University
Zentrum für Altertumswissenschaften, Byzantinische Archäologie und Kunstgeschichte
Marstallhof 4
69117 Heidelberg

Tel: +49 (0) 6221-54 2229

E-Mail: stephan.westphalen@zaw.uni-heidelberg.de

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Letzte Änderung: 23.05.2018
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